14. Januar 2025

Bürgerwillen und Wirtschaftsbedürfnisse nicht übergehen – klimafreundliche Wertschöpfung im Nationalpark Schwarzwald gefordert

Gegen die Pläne der baden-württembergische Landesregierung, den Nationalpark Schwarzwald zu erweitern, werden die kritischen Stimmen vor Ort immer lauter. Mit der geplanten Erweiterung des Nationalparks Schwarzwald werden die Waldflächen sich selbst überlassen. Der notwendige Aufbau klimastabiler Wälder wird aufgegeben und mit ihm die nachhaltige Holzverwendung und langfristige CO2-Speicherung in Holzprodukten. Davon profitieren weder der Klimaschutz noch die regionale Wirtschaft. Der Gesamtverband Deutscher Holzhandel e. V. (GD Holz) und der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e. V. (DeSH) erneuern deshalb ihre Kritik an dem geplanten Vorhaben und mahnen in ihrer gemeinsamen Erklärung, keine Entscheidung gegen die Interessen von Bürgern und Lokalpolitik zu treffen. Vielmehr gilt es jetzt, Alternativen in Betracht zu ziehen, um den Wald, die Bevölkerung und die regionale Wirtschaft in eine gemeinsame Zukunft zu führen.

„Das übereilte Vorgehen der Landesregierung bereitet uns große Sorgen. Schon am 31. Januar soll der Nationalparkrat endgültig über die Erweiterung entscheiden. Dabei sind die Sorgen und der Widerstand in der Bevölkerung vor Ort groß. Die Folgen für die Bürger und die Wirtschaft müssen ernst genommen werden. Es sollte keine Entscheidung gegen sie geben“, mahnen GD Holz und DeSH an. Die Erweiterung des Nationalparks Schwarzwald ist seit Beginn an sehr umstritten. Bürger, Unternehmer und Lokalpolitik haben immer wieder erhebliche Bedenken an dem Projekt geäußert und vor den Folgen für die Region gewarnt. Insbesondere der heimischen Holzindustrie sowie der weiteren Wertschöpfungskette drohen durch Einschränkungen bei der Waldbewirtschaftung negative Konsequenzen.

Nationalpark ist der falsche Weg für Walderhalt

„Es stellt sich daher grundsätzlich die Frage, ob die Erweiterung des Nationalparks nicht ohnehin der falsche Weg für den Erhalt und die Zukunft des Waldes ist. Der Schwarzwald steht vor großen Herausforderungen. In Zeiten massiver Waldschäden durch Hitze, Stürme und Insekten sollte der schnelle Aufbau klimastabiler Wälder oberste Priorität haben.“ Hier zeigt sich nicht zuletzt die Widersprüchlichkeit des Vorhabens: Während man beim Nationalpark einerseits die natürliche Entwicklung des Waldes in den Vordergrund stellen will, sollen andererseits geschädigte Bäume weiterhin entnommen werden, um kahle Hänge zu vermeiden. „Statt diesem widersprüchlichen Festhalten an einer Erweiterung wäre eine Abkehr von starren Konzepten geboten. Auf der Suche nach einem Kompromiss für das Gebiet sollten alle Interessen Berücksichtigung finden. Für den Wald, die Bevölkerung und die regionale Wirtschaft ließen sich so gemeinsame Perspektiven für eine nachhaltige Zukunft finden.“

Negative Folgen für die Region verhindern

Die Entscheidung Ende Januar muss alle Folgen im Blick behalten: „Wir stehen vor der Jahrhundertaufgabe der klimafreundlichen Transformation und Dekarbonisierung unserer Wirtschaft und Gesellschaft. In diesem Prozess nehmen die Wald- und Holzwirtschaft eine zentrale Rolle ein. Die Erweiterung des Nationalparks steht diesen Potenzialen diametral entgegen. Dabei sind die Chancen für die Region groß. Die Holzwirtschaft ist hier ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Mit Blick auf die regionale Entwicklung und im Sinne der Bürger ist diese Erweiterung daher abzulehnen.“

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