GD Holz und DeSH hoffen auf stabile Märkte Dürre und Waldschäden, die Corona-Pandemie sowie ein extrem schwankendes Nachfrageverhalten sorgten in den zurückliegenden beiden Jahren für einen turbulenten Holzmarkt und mediales Interesse. Für die Produzenten und den Handel steht nach diesen Turbulenzen und den damit verbundenen Unsicherheiten im Jahr 2022 die Stärkung des Holzbaus im Vordergrund. Entscheidend für ein nachhaltiges Wachstum sei ein besonnenes Marktverhalten aller Partner.
Ein sprunghafter Anstieg der Nachfrage in Deutschland und der ganzen Welt verbunden mit Preissteigerungen und großer medialer Aufmerksamkeit führte im vergangenen Frühjahr zu einer hohen Dynamik: Vorratskäufe, Lageraufbau und Mehrfach-Bestellungen befeuerten die Entwicklung und vermittelten den Eindruck einer Holzknappheit. Die deutsche Säge- und Holzindustrie reagierte kurzfristig, baute Kapazitäten aus und produzierte auf Rekordniveau, bis die Nachfrage im Sommer abrupt abriss. „Solche Marktsituationen mit extremen Schwankungen von Angebot und Nachfrage schaffen große Unsicherheiten für die weitere Entfaltung des Holzbaus und sollten sich nicht wiederholen“, erklären der Gesamtverband Deutscher Holzhandel e. V. (GD Holz) und der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e. V. (DeSH). Beide Verbände versichern, dass für 2022 grundsätzlich Holz in allen Sortimenten für den Holzbau in Deutschland vorhanden sei.
Starke Nachfrage im Bausektor
Die Bedeutung von Holz als Roh- und Baustoff wächst. Die Politik hat die Vorteile von Holz für den Klimaschutz inzwischen erkannt und zu einem Teil ihrer Agenda gemacht. Die rot-grün-gelbe Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, 400.000 neue Wohnungen zu schaffen und die Emissionen im Gebäudebereich deutlich zu reduzieren. „Die Bau- und Sanierungsoffensive sowie das klare Bekenntnis zum Holzbau übertragen unserem Wirtschaftszweig eine besondere Verantwortung für die kommenden Jahre und Jahrzehnte“, sagt DeSH-Präsident Jörn Kimmich. Holzindustrie und Holzhandel legen gemeinsam die Grundlage für die erwartete Steigerung der Holzverwendung. Um dieser Aufgabe und Chance langfristig gerecht werden zu können, bedarf es einer planbaren und gleichmäßigen Auslastung von Industrie und Handel sowie der positiven Wahrnehmung von Holz in Politik und Gesellschaft. „Wir appellieren daher an alle Markteilnehmer, ihr Einkaufs- und Verkaufsverhalten verantwortungsvoll und verlässlich zu gestalten, damit jederzeit ausreichend Holz zur Verfügung steht“, ergänzt Philipp Zumsteg, Vorstandsvorsitzender des GD Holz.
Herausforderung Fachkräftemangel
Während aus Sicht der Verbände in den kommenden Jahren Verarbeitungs- und Lagerkapazitäten für eine wachsende Holzverwendung bereitstehen, besorgt sie die Diskussion um die Waldbewirtschaftung und der Fachkräftemangel: „Unerlässliche Grundlage aller Partner in der Wertschöpfungskette ist eine planbare und gesicherte Rohstoffbasis aus dem Wald. Das Holz muss aber nicht nur vorhanden sein, sondern auch vom Wald, über Sägewerk und Handel in die Gewerke und Gebäude gebracht werden. Qualifiziertes Personal entlang der gesamten Wertschöpfungskette ist unersetzlich, um von der Gesellschaft als verlässlicher Partner im klimafreundlichen Bauen wahrgenommen zu werden. Wir wollen hier gemeinsam für den Beitrag unserer Branche zur Verbindung von Klimaschutz, Wirtschaft und Gesellschaft werben“, so Kimmich und Zumsteg abschließend.
Berlin, 21.2.2022
Foto im Teaser: © pixelprof – istock.com